EC15 * REPORT 2


Es ist schwer gegen Vallparadis. Immer gewesen. Und wir wussten, dass es auch heute schwer werden würde. Wir lagen 1:5 zurück, wir holten auf, wir glichen aus. Das dauerte lange. Wir gingen „3 vor“ und bei der Schlusssirene stand 20:20 auf der Anzeigetafel. Das Spiel musste, genau wie im letzten Jahr im Golden Goal entschieden werden… (jetzt mit Aufstellungsfoto)

Zunächst dies: Wir sind heute Morgen in unser Hotel umgezogen. Internetverbindung: naja. Wenn alle im Netz sind, geht es in die Knie. Berichte oder Mails: sehr schwer. Und in der Halle? Anmerkung: Wir befinden uns im zweitstärksten Korfballland Belgien, Austragungsort der nächsten Korfball-Weltmeisterchaft - ist kein WLAN verfügbar. Im letzten Jahr in Vilanova bin ich zu der allseits bekannten Fast-Food-Kette mit dem gelben M gegangen, habe Capuccino bis zum „Abwinken" getrunken und konnte dafür aber WLAN nutzen. Hier sind wir in der Provinz und nur die Jury hat einen WLAN-Anschluss zur Verfügung. Nicht mal Marco Spelten, Turnierfotograf ist in Kenntnis des Passwortes. Das Netz sei schwach und bricht des Öfteren zusammen. Halleluhja. Wie dieser Report auf unsere homepage kommt? Im Moment habe ich keine Ahnung.
SKC Team mit Vallparadis/EC15 beim Abspielen der IKF Hymne Zum Spiel: Wir haben verloren. Zum dritten Mal bei EuroShield oder EuroCup. Wir schaffen es nicht, sie zu „knacken“. Wir begannen nervös. Waren vielleicht noch nicht richtig „wach“? EuroCup ist 100%-Power von der ersten Sekunde bis zur letzten Sekunde. Wir lagen 2:0 zurück, als Christine Dülfer den ersten Schweriner Korb warf, dann die Katalanen drei hintereinander. 1:5 zurück. Es war klar, dass es schwer werden würde. Bei diesem Spielstand hatte es jeder begriffen. Nicht, dass es vorher nicht auch schon klar war. Die Analyse der Katalanen heute Morgen im Hotel war klar und eindeutig. Dennoch darf man keinen, ich wiederhole das Wort „keinen“ Fehler machen. Er wird sofort bestraft. Wir hatten den Auftrag für Fotos an Marco Spelten/NL erteilt, ich konnte mich auf das Spiel konzentrieren, ohne immer durch die Kamera zu sehen. Ich saß auf der Tribüne neben Thomas Lipperheide. Thomas hatte im letzten internationen Spiel in Vilanova eine gelbe Karte gesehen und musste als Spieler ein Spiel pausieren. Dachten wir. Aber die Regel sagt: Nicht nur als Spieler, sondern für das gesamte Spiel in jeder Funktion. Also wurde Thomas von der Jury auch in seiner Funktion als Co-Trainer von der Bank auf die Tribüne beordert. Das tut weh. Fürs Team und für ihn selber. Wir kämpften uns ran und holten auf. Angriff um Angriff gelang uns jetzt immer etwas mehr, als unserem Gegner. Beim Spielstand von 4:8 warfen wir drei hintereinander. Lennart, Karen und Pascal verkürzten auf 7:8. Wir dachten: na, geht doch. Mit 8 : 10 gingen wir in die Pause. Die dauert hier in der Vorrunde 5 Minuten. Wir werfen uns weiter ran. Lucas und zwei Mal Anna mit „3 hintereinander“ 11:12, dann noch mal unser Youngster in routinierte Art und Lucas markierte den Ausgleich. Zum ersten Mal in diesem Spiel! Sollte doch was gehen? Als Lennart zum 13:12 traf, gingen wir zum ersten Mal in Führung. Und bauten sie aus. Kurz vor Schluss warfen wir wieder 3 hintereinander und wir waren drei vor!! Dann warfen die Katalanen 4 hintereinader und wir schauten uns auf der Tribüne an. Wie kann das sein? Es wurde so dramatisch wie vor einem Jahr in Spanien. 18:20 für Vallparadis. Noch 2 Minuten. Linda Schiller schafft den Anschluss, fast mit der Schlusssirene wirft Christine das 20:20. Wieder soll Golden Goal entscheiden. Jedes Team hat einen Angriff. Oft wird ein Golden Goal-Finale nur wenige Spielzüge „alt“. Unser dauerte zweieinhalb Minuten. Der Respekt der Mannschaften war riesengroß. Zum Schluss hatte Vallparadis das Quentchen Glück mehr und wird somit Gruppensieger des Pools B. Rüdiger Dülfer nach dem Spiel: „Grundsätzlich ist es wieder einmal enttäuschend, dass wir wieder im Golden Goal verloren haben. Wir sind sehr schlecht ins Spiel gekommen, haben lange gebraucht, bis wir den Rhythmus gefunden haben. Deswegen lagen wir auch vier zurück. Haben es aber wieder gut aufgeholt und sind dann sogar mit 3 Körben in Führung gegangen. Da hatten wir das Spiel klar unter Kontrolle, haben aber 5 Minuten keinen Korb erzielt und so die Katalanen wieder stark gemacht. Wir hätten „den Sack zu machen können“, haben das aber leider nicht geschafft. Uns fehlte das Quentchen Glück, wieder einmal. Ich hoffe, wir haben uns morgen davon erholt.“ Egal, was heute noch passiert: Wir werden gegen Bonson gewinnen, aber nur Zweiter des Pools B werden, d.h. morgen gegen den Belgischen Meister. So wollten wir nicht ins Turnier starten Jochen Schittkowski Sporthalle Tielenhei, Tielen, Belgien, Sportskaffee 10 Minuten vor der Eröffnungszeremonie

Quelle: TMAutor: Jochen SchittkowskiVeröffentlicht am: 14.01.2015

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