EC13 * REPORT


Der Knoten ist geplatzt. So wollten wir das. Ein Sieg gegen Megasports Warschau ebnet uns den Weg in das nächste Spiel der Vorgruppe. Es war ein leichter Sieg, er war gerecht und souverän. Warschau wurde vom Schweriner Korfball Club vorgeführt. Wir sigeten 22:7.

Die Stimmung in der Halle war heute Mittag schon gut. Bestens gelaunt kam das Team nach der letzten Teambesprechung im Hotel nach 10 Minuten Fussweg in der Sporthalle an und konnte noch den Auftaktsieg von Villanova/Katalonien gegen Benson/Frankreich ( 28:10) mit ansehen. Die straffe Zeitplanung des IKF erlaubte uns dann nur eine 15minütige Aufwärmphase vor unserem Spiel. Aufwärmen, Einwerfen, letzte Dehnübungen und schon stand unser Team in neuen roten Trikots zur IKF Hymne in der Halle. Sah gut aus. Jetzt war klar: in wenigen Augenblicken erfolgt der Anpfiff zu dem Spiel, über das wir schon so viel philosophiert hatten. Ein strenges Reglement des IKF wurde morgens noch besprochen und jetzt eingehalten: Nur der Trainer darf coachen, auch vor der Bank des Gegners, niemals vor dem Jurytisch. Der 2. Coach darf nichts, außer auf seinem Platz sitzen bleiben. Das fiel Rüdiger schwer, aber nur in den ersten fünf Minuten. Das Spiel wurde von Paul Jeanes/England pünktlich um 12:50 angepfiffen. Unsere Startacht: Erster Angriff: Lennart Schwirtz, Pascal Demuth, Karen Fuchs, Anna Schulte, erste Schweriner Verteidigung: Julian Schittkowski, Björn Schlachzig, Ina Heinzel, Linda Schiller. In den ersten Minuten gab es eine etwas nervöse Startphase, in der beide Teams sich erst einmal erkunden mussten. 1:0 Pascal Demuth, 2:0 Lennart Schwirtz. Da waren bereits fünf Minuten gespielt. In den nächsten 5 Minuten fielen auch nur 2 Körbe, aber für Warschau. Nach 10 Minuten stand es 2:2. Das hört sich ausgeglichen an, war es aber nicht, schon nach den ersten Spielminuten war uns in der Halle klar, dass da eine Schweriner Mannschaft auf dem Feld steht, die gewinnen will. Nach weiteren 5 Spielminuten diktierte ich in mein Gerät: „Unser Spiel gefällt mir gut“.
time out Warschau, bei uns gab es Nichts zu korrigieren. Wir sahen eine sehr konzentrierte Mannschaft, die in allen Teilen kompromisslos arbeitete. Gute Verteidigung gegen körperlich starke Polen, perfekte Übersicht und gute Angriffe, die in den ersten Minuten noch etwas überhastet waren. Dann gab es eine Szene, in der wir in einem Angriff acht Mal auf den Korb geworfen haben, ihn aber immer nur touchierten. Im neunten Anlaufwurf gelang Lennart dann das 4:2 und der „Knoten war geplatzt“. Nachdem dann Björn einen Strafwurf versenkte, waren wir endlich mal „drei vor“. Von da an ging‘s bergauf. Wir warfen 9 Körbe in Folge, ehe Warschau auf 11:3 „verkürzen“ konnte. Wir wurden von Minuten zu Minute souveräner und stärker. Es machte Riesenspaß, diesem Spiel zuzuschauen. Dem niederländischen Coach der Warschauer fiel nichts ein, um unserem Tatendrang etwas entgegenzusetzen. Auch im ersten „time out“ der Polen kann nichts Wichtiges gesagt worden sein, es änderte sich nichts. Wir lagen 8 Körbe vor, kämpften aber, als ob wir einen Korb zurück lägen. Das war beeindruckend und für unsere Fans eine große Freude. In der Halbzeit zwei wurde gewechselt: Anna Schulte verlässt den Platz für Lea Witthaus. An der Spielweise änderte sich aber nichts. Wir spielten taktisch klug und überzeugend. Annika Weckendrup ersetzt Karen Fuchs, für Julian Schittkowski kommt Mathias Becker, für Ina Heinzel kommt Susanne Alberts. Das Spiel endet 22:6 für den Schweriner KC. Hier gab es nur grinsende Gesichter. Die Schlusskommentare der Trainer: Martin Kamphuis: „Wir haben so gespielt, wie die Mannschaft vorher eingestellt war. Die Vorbereitung war gut und dieses Spiel auch. Auch die Auswechselspieler haben sich gut in das Spiel integriert. Ich bin sehr, sehr zufrieden.“ Zur Mannschaft sagte Martin Kamphuis dann noch später: „Endlich bin ich mal komplett zufrieden – nach so vielen Jahren!!“ Eine Spielerin später: „Das war ein Riesenlob“. Rüdiger Dülfer: „Besser kann, glaube ich, ein Auftaktspiel nicht laufen. Bis auf die ersten Minuten, in denen wir nicht so ins Spiel gekommen sind. Danach hatten wir das Spiel komplett unter Kontrolle. Ich habe selten erlebt, dass wir so dominant das Spiel führen und mit allen so gut gestalten, so dass wir wirklich alle Spieler bringen konnten. Das war einfach nur eine Superleistung.“ Mit einem „Das finde ich auch“ und „herzlichen Glückwunsch“ schickten wir das Team dann in die Kabine. Wir haben 22:7 gewonnen. Unsere Korbschützen: Lennart Schwirtz 5 Linda Schiller 3 Anna Schulte 3 Julian Schittkowski 3 Björn Schlachzig 3 Pascal Demuth 2 Mathias Becker 2 Ina Heinzel 1 Nach meiner Vorumfrage aus der letzten Woche liegt Benedikt Edeler mit seiner Einschätzung am nächsten am tatsächlichen Ergebnis: Benedikt Edeler 22:9 Wir erwarten nun um 17.00 die Eröffnungszeremonie. Ach so, unser nächster Gegner ist also nun morgen Kon. Boeckenberg KC. Der belgische Meister. Aber daran denkt im Moment noch niemand. Warum auch, wir genießen den Augenblick. Fotos folgen in einer Fotostrecke im Report 8 aus der Sporthalle Sportmax Hegyvidek, Csörsz U. 14./Budapest, 16.1.2013 Jochen Schittkowski

Quelle: EC13 * TurnierhalleAutor: Jochen SchittowskiVeröffentlicht am: 16.01.2013

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