
ES11 * REPORT
Wir haben es jetzt schon oft gesagt: Es sind 32 Jahre vergangen, seit der SKC zum letzten Mal international europäisch, sozusagen „IKF-legalisiert“, spielte. Heute Morgen habe ich beim Frühstück gefragt, wie das denn war, in Papendrecht, Niederlande… Drei Schweriner (Margarete Alberts, Monika und Otto Halberstadt), die damals dabei waren, sitzen im Novotel am Tisch und erzählen…
Die Mannschaft von damals aufzuzählen, ist doch nicht so leicht, denn es waren 1979 viel mehr Spieler beteiligt, als heute. Das hängt zunächst damit zusammen, daß auf dem Feld gespielt wurde, und dann gab ja noch das Mittelfeld zwischen dem Angriffs- und Verteidigungsfeld. Mmmh? Drei Felder? Da holen wir uns doch noch erst mal einen Kaffee und ein Croissant, denn dieser Plausch beim Frühstück dauert bestimmt länger als fünf Minuten. Dazu später mehr. Ich sitze am Tisch mit Otto und Monika Halberstadt, neben mir Hanjo Alberts und Christa Burmeister. Als Otto beginnt die Namen aufzuzählen, bekommen auch die anderen lange Ohren. „Margarete Reinold (heute Alberts) war dabei, Christine Reinold (Lipperheide), Regina Reinold (Geerts),“ Jochen: „was, drei Reinolds?“, Otto: „nein, fünf!!“ „Johannes und Michael waren auch noch dabei“, Hanjo: „Otto und Monika Halberstadt“, Monika: „damals hieß ich noch Trippe !!“ „OK, wer noch?“ „Monika Wiewiorra (auf den heutigen Namen kommt in der Runde im Moment niemand) Gaby Gunkel, Dieter Gnutt, und Guderun Hitzke (Stark),“ „Helmut Schmid, natürlich, unser Trainer“, Anmerkung: Helmut Schmid war später auch deutscher Nationaltrainer, „Dieter Böhm“, schallt es kauend aus einem Pfirsichmarmeladenmund… „Jürgen Kupczies, Ursula Henke (Böhm)…." „wie viel sind es denn jetzt? 8 Frauen und 7 Männer…“ Auf mehr Namen kommt meine Frühstücksrunde nicht, zu der jetzt auch noch Doro Heintze und Margarete Alberts Kommentare abgeben. Martina Bergmann, frisch wie immer, strahlt, als Otto mir Nichtkorfballer die Aufteilung in drei Rasenfelder erklärt. „Wir spielten damals in drei Feldern. Zwischen dem Angriffs- und dem Verteidigungsfeld gab es noch ein Mittelfeld, in dem der Ball beim Wechsel entweder auf einen Mitspieler gespielt oder mindestens auf dem Rasen aufticken musste.“ So spielten in jedem Drittel 2 Spieler/innen, also gesamt 6 pro Spiel plus Wechelspieler, macht schon mal eine größere Mannschaftsstärke aus, als wir sie heute in Warschau vorhalten müssen. Gewechselt wurde immer reihum, nach 2 Körben ging der Angriff in die Verteidigung, die Verteidigung in die Mitte und die Mitte in den Angriff. „Und,“ meine nächste Frage, „gab’s denn wenigstens auf dem großen Spielfeld (30 x 90 m) zwei Schiedsrichter?“. Otto verneint die Frage mit einem Lächeln, „bei der Feldgröße musste der Schiedsrichter richtig arbeiten und war nach dem Spiel oft mehr „am Ende“, als mancher Spieler.“ Die Schweriner trugen damals ihre Heimspiele immer auf dem Ascheplatz an der Westhofenstrasse aus. Aber zurück nach Papendrecht: Der Korfball war vor 32 Jahren noch nicht so verbreitet wie heute. Tschechien, Russland, Katalonien spielten keine Rolle und bauten gerade erst ihre Korfballligen auf. So ist auch zu erklären, dass eine Europa Cup Runde nur mit vier Nationen gespielt wurde. In Papendrecht waren dies: PKC Papendrecht/Niederlande, Sikopi Amsterdam/Belgien, Mitcham/England und eben der Schweriner KC als deutscher Landesmeister. Der SKC wurde damals Dritter. Die Körbe waren natürlich aus Bast und – wie heute – immer noch 3,50 m hoch. Bei der Frage nach der Unterkunft und der Reise gingen die Meinungen ein wenig auseinander. Nur eins war sicher: Seinerzeit gab es in den Niederlanden noch strenge christliche Korfballvereine, da kam es oft vor, dass Turniere am Samstag endeten, weil sonntags Spielverbot war. Gut, dass sich die Zeiten geändert haben. Ich sagte vor einigen Tagen, dass es bestimmt den einen oder anderen Korfballverein amüsiert, dass der SKC eine solange Zeit in der Historie bemühen muss, um an Vergleichbares anknüpfen zu können. Das stört uns aber nicht, denn es gibt sogar Vereine die warten mehr als 50 Jahre auf einen erhofften Erfolg:-) Übrigens: Gerald Smelt übersetzt meine Reports ins Niederländische und veröffentlicht auf http://www.amicitia.nu/berichten/forum.php?art_id=5503 mit dem Titel: SKC in Warschau. Prima, danke Gerald. Jetzt hängen an unserer Pinwand auch die News in holländisch… aus Zimmer 168, Novotel Airport Hotel, Ulica 1 Sierpnia, Warschau/Polen, 28.1.2011 Jochen Schittkowski
Quelle: S 1-Report | Autor: Jochen Schittkowski | Veröffentlicht am: 28.01.2011 |