Schwerin bei der U23 WM in Taiwan


Taiwan: Erster Eindruck von Land und Leuten!

Der erste prägende Eindruck war der Landeanflug auf Taipei, die Hauptstadt Taiwans. Während man sich noch zwischen den Wolken wähnt, setzt die Maschine plötzlich auf der Landebahn auf. Tiefhängende Wolken, Nebel über Taiwan? Die ernüchternde Wahrheit ist der Smog über den Großstädten, der sich auch in unserem Zielort Kaohsiung nicht verleugnen lässt. Die Taiwanesen scheinen dies hinzunehmen, was könnten sie auch daran ändern? Umweltvorschriften scheint es hier eher nicht zu geben, denn alles und jeder bläst hier seine Abgase, vermutlich ungefiltert in die Stadtluft. So sieht man viele Taiwanesen, insbesondere Straßenarbeiter und Motorroller- und Radfahrer mit einem Mundschutz durch die Straßen ziehen. Wobei wir schon beim nächsten Thema wären: Motorroller. Auf ein Auto kommen hier gefühlte 5 - 7 Roller, meist mit mehreren Personen oder viel Gepäck beladen, oft auch mit beidem gleichzeitig. Gefahren wird als geb’s kein Morgen, möglichst schnell und riskant muss es voran gehen. Die Taiwanen sind freundlich - vielleicht auch einfach nur neugierig - und grüßen uns Europäer mit einem fröhlichen "Nihao" oder winken uns euphorisch zu. Insbesondere wenn wir Europäer, alle 21 an der Zahl mit weithin sichtbaren roten T-Shirts die Stadt erkunden. Wenn sie nicht von ihrem Gefährt grüßen, dann vor ihrem für unser Verständnis heruntergekommenem Haus sitzend. Wie schon berichtet scheint es keine Umweltvorschriften zu geben. Daraus könnte man ableiten, dass in diesem Land nichts reguliert und mit Vorschriften bestückt sei. Zum Beispiel das U-Bahn-Fahren. Wer in einer U-Bahn isst, trinkt oder raucht, muss mit empfindlichen Geldstrafen rechnen. Das führt zwar dazu, dass es in Taiwan die wahrscheinlich saubersten U-Bahnen der Welt gibt, das Ganze wirkt im Vergleich zum überirdischen Chaos doch sehr überreguliert. Der krasseste und uns als Europäer wohl am stärkten betreffende Unterschied ist das Klima. Uns war klar, dass es warm sein würde in Taiwan, der erste Schritt aus dem Flughafengebäude glich jedoch einem harten Schlag gegen den Kopf. Ja, als würde man umgebremst vor eine Wand laufen. Morgens um 9.00 Uhr herrschen hier bereits Temperaturen um 30 °C. Und das bei einer gefühlten Luftfeuchtigkeit von 98%, die zudem noch vom Smog über den Dächern Kaohsiungs unterstützt wird. Das ist einfach kein Klima für Europäer. An einem Tag sind das viele erste Eindrücke, die jetzt vielleicht in der Summe negativ klingen, letztlich aber doch eine spannende Erfahrung sind, sodass das erste Fazit lautet: Asien ist nicht Europa und mit nichts in Europa zu vergleichen. Kleiner netter Zwischenfall zum Schluss: das Foto für meine Akkreditierung wurde in der sogenannten „headshot area“ gemacht.

Quelle: Lennart SchwirtzAutor: Lennart SchwirtzVeröffentlicht am: 30.10.2008

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