Neuer Trainer führt zum Erfolg


SCHWERIN Die erste Saison mit dem niederländischen Trainer Martin Kamphuis läuft gut für den Schweriner KC. Bereits am kommenden Freitag (4. März) können die Korfballer den Aufstieg in die Regionalliga perfekt machen, zudem steht der SKC im Finale des KOED-Cups. Im Gespräch mit Jörg Laumann zieht Martin Kamphuis eine erste Bilanz.

Herr Kamphuis, hatten Sie erwartet, dass Ihre erste Saison beim SKC gleich so positiv verläuft? Kamphuis: Nein. In dieser Form war das nicht zu erwarten. Wir hatten eigentlich gedacht, dass wir das erste Jahr nutzen, um uns aneinander zu gewöhnen. Momentan bin ich sehr zufrieden mit der Entwicklung der Mannschaft. Die Leistungen sind wirklich erfreulich. Noch haben wir keinen Aufstieg oder Pokalsieg erreicht, stehen aber immerhin kurz davor. Wie optimistisch sind Sie, dass die Mannschaft am Freitag gegen Pegasus den Aufstieg in die Regionalliga perfekt macht? Kamphuis: Ich bin grundsätzlich immer optimistisch. Der starke Auftritt im KOED-Cup-Halbfinale gegen Selm sollte der Mannschaft Selbstvertrauen geben. Allerdings dürfen wir uns jetzt auch nicht überschätzen, sondern müssen uns voll auf diese wichtige Aufgabe in der Oberliga konzentrieren. Auch in der Partie gegen Pegasus muss alles stimmen. Korfball ist kein Spiel für Individualisten, sondern ein Mannschaftssport. Wird Ihre Tätigkeit in Castrop-Rauxel auch in Ihrer niederländischen Heimat wahrgenommen? Kamphuis: Auf jeden Fall. Im niederländischen Magazin "Korfbal!" war vor kurzem ein größerer Bericht über meine Arbeit beim SKC zu lesen. Auch mein Heimatverein KV Amicitia veröffentlicht auf seiner Internetseite regelmäßig Neuigkeiten über uns. Darauf werde ich dann auch häufiger angesprochen, wenn ich daheim in den Niederlanden bin. Zurückgeblickt auf den Saisonbeginn: Ist Ihnen die Eingewöhnung in Schwerin leicht gefallen? Kamphuis: Grundsätzlich ja. Der große Unterschied zum Korfball in den Niederlanden ist aber die Tatsache, dass diese Sportart dort in viel größerer Dimension betrieben wird. In Deutschland sind es zumeist eher kleinere Gruppen, die sich sehr stark in den jeweiligen Vereinen engagieren und diese prägen, wie in Schwerin die Familie Halberstadt. "Wir müssen die weitere Entwicklung abwarten" Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Ihrer Co-Trainerin Monika Halberstadt? Kamphuis: Sehr gut. Wir sind von Anfang sehr gut miteinander ausgekommen und haben in vielen Dingen, die das Spiel betreffen, dieselbe Sichtweise. Die gute Zusammenarbeit mit Monika ist auf jeden Fall auch einer der Gründe dafür, dass ich mein Engagement in Schwerin schon frühzeitig auch für die nächste Spielzeit zugesagt habe. Könnten Sie sich auch eine noch langfristigere Bindung an den SKC vorstellen? Kamphuis: Gut möglich. Wir müssen die weitere Entwicklung abwarten. Wenn wir den Aufstieg in die Regionalliga schaffen, möchte ich den Verein dort auch länger etablieren. Ich habe mit den Verantwortlichen in Schwerin bereits über meine Vorstellungen gesprochen. Werden Sie im Fall des Aufstiegs Spieler von außerhalb zum SKC holen? Kamphuis: Grundsätzlich sind wir natürlich für jeden Spieler offen. Ich habe aber den Eindruck, dass Spielerwechsel von einem Verein zum anderen in Deutschland bei weitem nicht so üblich sind wie in den Niederlanden. Schwerin verfügt aber auch über eine sehr gute A-Jugend, in der mir schon einige Spieler aufgefallen sind. Auch mit den Fortschritten der ersten Mannschaft bin ich zufrieden. An unserer Spielweise hat sich einiges geändert. "Wir setzen verstärkt auf spielerische Elemente" Was meinen Sie damit genau? Kamphuis: Ich lege sehr viel Wert auf den spielerischen Bereich. In dieser Hinsicht hat sich meine Mannschaft in den letzten Partien deutlich verbessert präsentiert. Wir setzen mittlerweile nicht nur auf Kampf und Laufbereitschaft, sondern verstärkt auf spielerische Elemente. Das wird auch von den Schweriner Zuschauern honoriert. Sind Sie am 6. April alle Fans des KV Adler Rauxel? Kamphuis: Weil wir uns dann für das Europe-Shield-Turnier qualifizieren, wenn Adler gegen Schildgen den Einzug ins KOED-Cup-Finale schafft? Das ist natürlich eine sehr interessante Perspektive. Allerdings muss unsere Zielsetzung zunächst einmal sein, diesen Pokal auch zu gewinnen. Da ist es egal, wer gegen uns im Endspiel steht. Sie rechnen sich also durchaus Chancen auf einen Sieg im KOED-Cup-Finale am 12. April aus? Kamphuis: Warum nicht? Wir müssen auf jeden Fall mit dieser Einstellung in das Pokalendspiel gehen. Diese Partien haben immer ihren ganz eigenen Charakter, letztlich ist alles möglich.

Quelle: www.ruhrnachrichten.deAutor: Jörg LaumannVeröffentlicht am: 02.04.2008

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